Nippeser Veedelszoch am Dienstag, 13.02.2024


 Der Nippeser Dienstagszug in Nippes bietet Straßenkarneval für Alle. Der Zug gehört zu den größten Veedelsumzügen von Köln und wird seit 1914 von der Nippeser Bürgerwehr organisiert, nur unterbrochen durch Verbote, Weltkriege und den Golfkrieg 1991. Im Jahre 1914 zog ein sogenannter „Rosenmontagszug“ durch Nippes, der von der Gesellschaft allein bestritten wurde und mit einer stattlichen Anzahl von neun Wagen ganz Nippes auf die Beine brachte. Durch die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges ging es erst 1926 bis 1939 mit der „Traditionellen Kappenfahrt am Karnevalsdienstag“ weiter. Der erste Dienstagszug nach dem 2. Weltkrieg startete 1950. Als einer der größten Vorortszüge ist der Nippeser Dienstagszug für seine Ungezwungenheit bekannt. Weder Motto noch Mindestgröße der Gruppen werden vorgegeben. Alle möglichen Gruppierungen dürfen teilnehmen, egal ob Sportverein, Stammtisch oder Familienkreis.

 

Wer den Veedelszoch in Nippes besuchen möchte, sollte sich frühzeitig auf den Weg machen und genügend Zeit einplanen. Besonders in den Stunden vor dem Start des Umzugs kann es sehr voll werden und es kann schwierig sein, einen guten Platz entlang der Strecke zu finden. Am Wilhelmplatz ist es zwar ein wenig eng, dafür aber auch gute Stimmung. Wer mitten in den Trubel möchte, sollte hier frühzeitig erscheinen, um einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen.

 

13 Gruppen gaben diesmal im Nippeser Veedelszoch ihr Debüt. Die beiden Zugleiter Marius Broicher und Stefan Buschmann hatten uns als Gruppe 59 eingeplant. Insgesamt bestand der Nippeser Veedelszoch aus 60 Gruppen. Zwischen dem Niehler Kinderdreigestirn und der KKG Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V., waren wir in guter Gesellschaft. Mehr als 2,5 Stunden brauchte der Zug, um einmal ganz am Betrachter vorbeizuziehen.

 

Als der Zug traditionell mit den Fußgruppen der Kindergärten und Schulen um 13:11 Uhr losging, standen wir noch am Aufstellplatz am Ende der Rennbahnstraße. Die Strüßjer waren noch in Kartons verstaut und warteten darauf, unter das närrische Volk zu kommen.

 

Um 13:11 Uhr ging es an der Rennbahnstraße los. Der närrische Wurm zog über die Neusserstraße und den Wilhelmplatz, durch das Sechzigviertel vorbei an tausenden bunt gekleideten Jecken. Die ersten im Dienstagszug sind traditionell die Fahnenschwenker der Großen Wesselinger KG 1896 e.V. in ihren grün-gelben Uniformen.

 

Vorneweg fährt anschließend der Wagen der beiden Zugleiter Stefan Buschmann, besser bekannt als Schlambo, und Marius Broicher. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Nippeser Bürgerwehr, Dr. Tim Lopez, haben sie wieder einmal einen tollen Veedelszoch auf die Beine gestellt.

 

In diesem Jahr gab es eine Premiere im Nippeser Veedelszoch: „Der Treue Husar“, eine der ältesten Karnevalsgesellschaften Kölns und eines der neuen Traditionskorps zog mit ihrem Kölner Zweigestirn - Prinz Sascha I. und Bauer Werner - durch das Veedel. Es gibt nämlich eine ganz besondere Beziehung zur Nippeser Bürgerwehr. Tochter Svenja Klupsch ist seit dieser Session die Marie der Nippeser Bürgerwehr. Mutter Anette war lange Zeit Tänzerin bei der Torwache.

 

Es folgten zahlreiche Kindergärten und Schulen aus Nippes, Sportvereine, Stammtische, kleine Veedels- und Karnevalvereine sowie viele Musikkapellen aus nah und fern. Mit pfiffigen Kostümen und tollen Mottos glänzten die Schulen.

 

Am Umzug nahmen auch viele Gesellschaften teil, die dem Festkomitee Kölner Karneval angeschlossen sind. Mit dabei: Neppeser Schifferjunge vun 1955 e.V. mit ihren Vorsitzenden Guido Pellart (auch Senator der Greesberger), KG Schlenderhaner Lumpe e.V., Schmuckstückchen 2008 e.V., GKG Närrische Insulaner 1927 e.V. Köln, die Damengarde Coeln 2014 e.V., Altstädter Köln 1922 e.V. und unsere Traditionsgesellschaft G.K.G. Greesberger e.V. Köln von 1852. Wie jedes Jahr bildet die KKG Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V. (Appelsinefunke) das Schlusslicht (fast) das des Dienstagszugs. Wie kaum eine andere Kölner Karnevalsgesellschaft stehen sie für den Karneval in ihrem Veedel.

 

Das Beste kam zum Schluss: Die Mandarinenfunken der AWB. Es wurde nochmal orange! Die Frauen und Männer räumen nicht nur während des Zugs auf, sondern auch dahinter und das tun sie an allen Karnevalstagen. Ihnen sagen alle Jecken ein herzliches Dankeschön!

 

Der Zug wurde auf der Bühne der Nippeser Bürgerwehr – Standort „Em Golde Kappes“ - von Gerd Düren und Hans Breuer kommentiert sowie von Wilfried Witscheck, der auf der Sechzigstraße die Zugteilnehmer begrüßte.

 

Nach 2,5 Stunden Fußmarsch durch Nippes war das Ende des Nippeser Dienstagszug in der Cranachstraße in Sichtweite. Nach der Auflösung kam uns noch der Gedanke „Jommer in en andere Kaschämm“ in den Sinn. Da die Kneipen in Nippes alle proppenvoll“ waren, machten sich einige wenige Greesberger noch auf den Weg zu unserem Casino „Hotel „Coellner Hof“ und genossen die letzten Stunden der Session 2024. Am Aschermittwoch war dann alles vorbei.

 

In der Session 2023/2024 ist nach vielen Jahren eine gewisse Normalität zurückgekehrt. Sie war kurz, dafür umso intensiver.

 

Es war ein wunderschöner Tag! Wie soll man die Gefühle an einem solchen Tag beschreiben? Freude, Euphorie, Glück? Am besten trifft es wohl: Es war ein wunderschöner Tag.

 

GS

 

Bild-Quelle: Mitglieder der Gesellschaft