Kostümsitzung am 06.01.2024


Wat e Theater - Wat e Jeckespill

Das Motto „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ soll eine Hommage an die vielen Kölner Bühnen sein – vom Hänneschen-Theater über die vielen Kleinkunst-Bühnen und freien Theater bis zum Schauspielhaus und der (fast) fertigen Oper. „Karneval und Theater haben viele Gemeinsamkeiten und genau wie der Karneval, sind die Kölner Bühnen ein wichtiges Element unserer Kultur und unserer Traditionen. Die Schauspieler, Techniker, Bühnenbauer, Autoren und andere Mitwirkende, die unter den Beschränkungen der Corona-Pandemie sehr gelitten haben, sollen mit dem Motto besonders gewürdigt werden. Auch dieser Teil der Kultur ist lebenswichtig.

Unter Brauchtum und Kultur versteht der Kölsche Jeck aber auch die Erhaltung heimatlicher Traditionen, insbesondere die Erhaltung, Förderung und Pflege des Kölner Karnevals. Dazu gehört auch die Durchführung der karnevalistischen Veranstaltungen. Schon recht früh in der Session fand am 06.01.2024 unsere Kostümsitzung im Theater am Tanzbrunnen statt. In den Wohnzimmern der Jecken lagen derzeit noch die Printen, Spekulatius, Lebkuchen, Marzipan und Haselnüsse auf den Weihnachtstellern und jetzt sollte urplötzlich das Karnevalsgebäck Krapfen, Muuze usw. die weihnachtlichen Süßspeisen verdrängen. Alles hat eben seine Zeit. Die Gläubigen feierten am Samstag, 06.01.2024, das Dreikönigsfest und die Greesberger eröffneten ihren Sitzungskarneval mit der Kostümsitzung. Somit feierte das eine Schmölzje die „Heiligen drei Könige“ und das andere Schmölzje das Kölner Dreigestirn. Amen und Alaaf haben ja auch irgendwie etwas Gemeinsames.  

Die Session 2024 ist endlich wieder in der Normalität angekommen. Zahlreiche Veranstaltungen können wieder - wie früher - stattfinden.

Jetzt kann man es in Köln und im restlichen Rheinland wieder hören, wenn die Jecken trunken vor Heimatliebe singen: „Denn wenn et Trömmelche jeiht, dann stonn mer all parat.“ Die fünfte Jahreszeit ist angebrochen. Wir befinden uns in der äußerst anstrengenden Phase des Sitzungskarnevals und singen uns warm für den Straßenkarneval an den tollen Tagen. In diesem Jahr haben wir aber wieder nur ein kleines Zeitfenster bis Aschermittwoch. Denn bereits am 14. Februar 2024 gehört die schönste Jahreszeit wieder der Vergangenheit an.

Schon lange vor Veranstaltungsbeginn fanden sich viele kostümierte Jecken im Foyer des Theaters am Tanzbrunnen ein. Die Karnevalsjecken zeigten sich bunt und gut gelaunt. Themen wie Rut und Wiess oder Marken wie Kinder Schoko Bons, Flimm oder Ahoj Brause dominierten das Bild. Die Sehnsüchte nach Zusammenhalt, Feiern, Party, Musik und Schunkeln ist in dieser Session riesig. Zu unserer Kostümsitzung kamen auch viele Mitglieder befreundeter Karnevalsgesellschaften, wie z.B. von der Gemeinschaft Stromberger Karneval, der K.G. Blütenstädter e.V. Leichlingen und der KG Rote Funken Saalhausen aus Lennestadt. 

 

Pünktlich marschierte der Elferrat in den festlich geschmückten Saal des Theaters am Tanzbrunnen ein.

Als erste Programmnummer wurde vom Sitzungsleiter Michael Kramp das Kölner Dreigestirn auf der Bühne angekündigt. Prinz Sascha I. (Sascha Klupsch), Bauer Werner (Werner Klupsch) und Jungfrau Frieda (Friedrich Klupsch) wurden vom Elferrat mit Union Jack-Fähnchen empfangen. 

Das Kölner Dreigestirn wird intern auch als die „Royal Family“ bezeichnet. Die drei stammen nicht nur aus der KG Treuer Husar Blau-Gelb von 1925, sondern auch aus einer Familie. Für das Kölner Dreigestirn ist das bisher einmalig. Werner Klupsch ist der Onkel von Prinz Sascha I., Friedrich Klupsch ist der Vater von Prinz Sascha I. und der Bruder von Bauer Werner. Wer ist nun Dreigestirn 2024? „Klupsch, Klupsch, Klupsch!“

Das Dreigestirn erhielt von uns für ihren sozialen Zweck "Kleine Hilfe Köln" eine Spende in Höhe von 333,33 €. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, schnell und unkompliziert dort zu helfen, wo Hilfe benötigt wird.

 

Als persönliches Geschenk erhielten die Drei zwei historische Krätzchen der Treuen Husaren aus den 50er Jahren in einem speziellen Behältnis. Dazu noch ein altes Liederheft der Treuen Husaren aus der Session 1966/67. Die Utensilien wurden aus der Privatsammlung unseres Senators Karl-Heinz Liebermann zur Verfügung gestellt.

Im Anschluss gab es was für den Musculus risorius oder einfach nur Lachmuskel genannt. Der Name Lieselotte Lotterlappen ist Programm. 

Lieselotte Lotterlappen (Joachim Jung) ist unter den Rednern im Kölner Karneval die glamouröse Comedy-Dame aus Limburg an der Lahn. Sie ist wortgewandt und urkomisch. Die besondere Gabe von Lieselotte Lotterlappen ist ihre Spontanität. Jeder ihrer Auftritte ist einzigartig, neu und sprudelt vor Kreativität. 

Nach dem Wortbeitrag war Musik angesagt. Die Räuber sind ein Garant dafür, die Stimmung im Saal zu steigern. Der Refrain ihres neuen Karnevalsschlagers „Oben-Unten“ sollte man vorher unbedingt geübt haben, um dann auch mitmachen zu können. 

 

Refrain:

Alle wolle danze su wie ich, alle, alle - alle, alle - alle wolle danze,                                                                                        Danze su wie ich, Alle wolle nur DANZE                                                                                                      Keiner kanns wie ich                                                          Ävver alle - alle, alle - wolle danze                                                                                       Danze su wie ich, su wie ich Un dat jeiht:

Oben - unten, links - rechts, vor - zurück,

drehen, drehen, drehen. Stopp!

Oben – unten (je 3-fach wiederholen, schneller)

Die Räuber hatten kurz vor dem Sessionsstart am 11. im 11. in Köln zu einer Tanz-Challenge zum neuen Song „Oben-unten“ aufgerufen. Auch die JTG „Kölsche Greesberger“ folgte dem Aufruf der Räuber und beteiligte sich an dieser Aktion. 

Nach dem Auftritt der Räuber folgte der Auftritt der JTG „Kölsche Greesberger“.

In ihren Tänzen auf kleinen und großen Bühnen in und um Köln vermitteln die Kinder und Jugendlichen der JTG „Kölsche Greesberger“ wahre Lebensfreude, welche die Pänz mit sich bringen. Nach dem erfrischenden Bühnenauftritt der JTG ging es in die verdiente Pause. 

Für gute Stimmung sorgte auch Guido Cantz, der den zweiten Sitzungsteil eröffnete. Guido Cantz erlebt in diesem Jahr seine 32. Karnevalssession.

Gegen 23:00 Uhr erfolgte der Auftritt der TG „Kölsche Greesberger“. 

Anspruchsvolle Choreographien mit vielen akrobatischen Elementen, verpackt in aktuelle stimmungsvolle Musik zeichnen die Tänze der TG „Kölsche Greesberger“ aus. Es wird das Jahr über mit viel Eifer und Geschick trainiert, um die Farben der Gesellschaft zu vertreten. Dabei verlieren sie nie den Spaß, den sie auch nach draußen tragen und auf der Bühne offensichtlich werden lassen.

Im Anschluss standen die Höhner im Rampenlicht, eine der beliebtesten Kölner Musikgruppen. Zu ihren bekanntesten Liedern gehören: „Schenk mir dein Herz“, „Ich bin ene Räuber“ und das auch überregional bekannte „Viva Colonia“ sowie der Song zur Handball-WM 2007 „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ und das zur Fußball-WM 2014 häufig gespielte „Steh auf, mach laut!“ 

Es folgte Bernd Stelter, Karnevalist, Komiker, Schauspieler, Schriftsteller, Sänger und Fernsehmoderator. Das Allroundtalent liefert Unterhaltung vom Feinsten. Wer seine Lieder mitsingen kann, braucht keinen Therapeuten. „Ober, zack`n Helles“, „Severinsbröck“, „Ich hab drei Haare auf der Brust“, „Ein verdammtes Leben“ oder „Hörst du die Regenwürmer husten“, sind im Rheinland weitestgehend bekannt.

Zum Schluss einer karnevalistischen Veranstaltung muss nochmal eine Hammergruppe im Programm stehen. Mit der Band Cat Ballou hatten wir eine der erfolgreichsten Kölner Karnevalsgruppen, die spät nach Mitternacht auf der Bühne erwartet wurde. „Erwartet wurde“ ist an dieser Stelle wohl der richtige Ausdruck, denn Cat Ballou kam mit ca. 30 Minuten Verspätung im Theater am Tanzbrunnen an. Zum Zeitpunkt des geplanten Auftritts saßen sie noch in der Lanxess Arena fest. Die TG „Kölsche Greesberger“ mit ihrer Sängerin Gloria Massamba überbrückten die Auszeit mit karnevalistischem Liedgut. Dabei wurde sie vom Cologne Sound Express, unter der Leitung von Michael Schumacher, hervorragend begleitet. 

Die Geschichte von Cat Ballou begann 1999, als sich vier musikbegeisterte Jungs vor den Toren Kölns dazu entschieden haben, gemeinsam Musik zu machen. Inzwischen haben sie sich seit 25 Jahren in die Herzen zehntausender Rheinländer gespielt, aber auch in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland werden sie gefeiert. Ins Jubiläumsjahr starten Cat Ballou mit zwei neuen Titeln: „Paradies“, die kölsche Sessionsnummer und der hochdeutsche Soundtrack „Gute Zeit“.

Nach der Sitzung fand im Foyer noch eine After-Show-Party statt. DJ Henry legte alte und neue Karnevalshits auf, so dass sich das jecke Volk noch weiter amüsieren konnte. 

Es war eine gelungene Veranstaltung mit guter Stimmung und einem abwechslungsreichen Programm. Ein besonderes Dankeschön gilt dem beachtlichen Engagement aller ehrenamtlichen Helfer aus der Greesbergfamilie. Wir entscheiden jedes Jahr aufs Neue, unsere Traditionen fortzuführen und Verantwortung zu übernehmen. Nur diesem großartigen Engagement ist es zu verdanken, dass wir den Karneval – so wie wir ihn kennen – jede Session aufs Neue erleben können. Unser Sitzungsleiter und Vorstandsmitglied der Greesberger, Michael Kramp, hatte ebenfalls einen erheblichen Anteil zum „Gelingen“ der Kostümsitzung. Professionell und erfrischend führte er durch das 6-stündige Programm. 

Am Mittwoch, 17.01.2024, folgt nun im Maritim Hotel Köln die Mädchensitzung der Greesberger. Eine Veranstaltung, die in dieser Session Jubiläum feiert. Schließlich findet die Mädchensitzung in der Session 2024 schon zum 75. Male statt.                           GS